Migration – Eine jahrtausende alte Bewegung
Menschen wandern. Nicht nur in den Bergen, sondern seit Menschengedenken über den gesamten Globus. Im Verlauf der letzten Jahrhunderte kamen Menschen auf die Idee, imaginäre Linien auf Landkarten zu ziehen und im 20. Jahrhunderte kumulierte das in wahnsinnigen Blut-und-Boden-Ideologien. Die Auswirkungen sind bis heute klar und deutlich sichtbar: Erst schlachten wir alle ab, die nicht in das Konzept eines „Volkskörpers“ passen. Danach sind wir betroffen. Nur um dann vor allen Angst zu haben, die wir nicht mehr kennen, weil wir deren Großeltern vertrieben haben. Es ist obszön und das Prinzip der ausgedachten Grenzen hilft niemandem.
Allerdings steckt ein weiteres System dahinter: Das postulierte Wachstum im Kapitalismus funktioniert nur mit Ausbeutung. Und damit die hier durch Fördern & Fordern Ausgebeuteten trotzdem konusmieren können, müssen andere Regionen noch mehr ausgebeutet werden. Die dadurch entstehenden Spannungen führen zu Konflikten, die zu Migration führen, die wir dann wieder verteufeln. Doch anstatt mit der Ausbeutung anderer aufzuhören, schaffen wir lieber eine Festung Europa. Was neben einer Menge Geld vor allem Menschenleben kostet. Ein leicht zu beendendes Trauerspiel.
Es gibt kein Migrationsproblem, wir haben ein Ausbeutungsproblem.
Besonders absurd wird es, wenn wir den Fachkräftemangel anschauen: Menschen, die hier sind und Arbeiten wollen – also Menschen, die wir dringend brauchen – wird die Arbeit verboten und sie werden abgeschoben. Dem zugrunde liegt vor allem das falsche Bild des Arbeitsplatzes. Es ist so tief verankert, dass Arbeit begrenzt ist und wie beim Stuhltanz immer ein Platz fehlt. Das ist Quatsch! Arbeit entsteht, wenn Menschen ihre Bedürnisse stillen und konsumieren. Durch den Bedarf an Gütern und Dienstleistungen entsteht durch jeden Menschen, der durch Arbeit Geld ausgeben kann, neue Arbeit – also auch neue Abreitsplätze, besser gesagt Jobs.
Ganz obszön wird es, wenn Migrierten, denen Arbeit verboten wird, dann fernab von Selbstbestimmung zu Zwangsarbeit verpflichtet werden. Diese Menschen wollen arbeiten, sie wollen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Also schafft die Arbeitsverbote ab und schafft die Residenzpflicht ab. Öffnet das Schengenabkommen für alle Menschen in Europa.
Und, verdammt nochmal, schafft legale Fluchtrouten! Wir können nicht die eine Hälfte der Welt für unseren Wohlstand am Rand des Existenzminimums halten. Und dann der Konsequenzen wegen eine Mauer um Europa bauen und Flüchtende versenken. Das einzige, was versenkt gehört, ist Frontex.
